Restauration einer VS 50 D

Hallo!

Erstmal Glückwunsch zu deiner Seite. Ist echt spitze. Ich habe vor Jahren eine Puch VS50D vor der Schrottpresse gerettet. Ich hab sie auf einem Bauernhof unter einem Haufen Heu gefunden. Die berühmte Nadel im Heuhaufen. 🙂 Sie war jedoch in einem erbärmlichen Zustand. Da gab es keine Stelle, auf der kein Rost vorhanden war. Kann man eh auf den Fotos sehen. Und der Motor hat gebrannt, was aber nicht verwunderlich ist, wenn man bei vollem Benzintank am Rahmen herumpickt, denn mit schweißen hatte das nichts mehr zu tun. Sämtliche Steckachsen waren angeschweißt und die Reifen waren mit Silikon gefüllt, damit man sie nicht mehr flicken brauchte, denn auf der Alm tut es zur Not auch so. Also dann ab auf den Hänger und heim in die Werkstatt, runter in den Keller, wo das große Schlachten losging. Erst mal alles bis zur kleinsten schraube zerlegen, Bier trinken, sich wundern und am Kopf kratzen, schneiden, schleifen, schweißen, fluchen, Verbandszeug holen, weil man sich an einem rostigen Teil geschnitten hat, sandstrahlen, kitten, rasten, ausrasten, weil man ein Teil nicht mehr findet, grundieren, lackieren, im Buch nachlesen, schimpfen, denn die Farbe passt mit dem Buch nicht zusammen, alles abschleifen, noch mal lackieren, sich freuen wie ein kleines Kind und heulen, weil die Teile so schön sind alles auflegen, sortieren und… zusammenbauen. Herrlich !!

Und man legt noch ein paar Scheine drauf und kauft sich bei der Firma Wieser einen 60ccm Kolben und Zylinder, denn man will ja schließlich nicht kriechen.

Und dann kommt der große Moment des Startens. Benzin rein, Hahn aufdrehen, Choke ziehen, treten, Flupp, Puff,… aus. Schlecht. Kerze raus neue rein, treten Flupp, Puff, knatter, knatter, …. aus. Mist. Zündung einstellen. Zu großer Zündabstand. Wieso??? Schwungscheibe runter, aha, Keil für Schwungrad vergessen. neuen Keil rein Schwungrad drauf, zusammenbauen, starten, Flupp, knatter, „ES LEBT!!!“ , Kupplung ziehen , SCHARR, KLING,… Aus. Ja zum Teufel noch mal was denn noch? Lüfterrad streift. Ja wo denn??? Lüfterrad runter, schauen, Aha, Schraubenköpfe stehen vor. Toll!!! Neue Schrauben rein, Lüfterrad drauf, zusammenbauen, starten, Flupp knatter, läuft. Suppi. Kupplung ziehen (zitter, zitter) läuft noch immer, juhuu, Gang rein, losfahren, stotter, hust, aus. Himmelherrgottseiten, Was´n jetzt? Großes Kopfkratzen. Ja der Benzinhahn ist zu. Da kann ja nix gehen, Benzinhahn auf, starten Läuft, Fahren, läuft, und heute läuft es immer noch.

Jetzt bin ich stolzer Besitzer dieser „FUNKELNDEN SCHÖNHEIT“. Kitzbühler Horn hat sie schon brav gemeistert, und nächstes Jahr kommt der Glockner dran.

Würde mich freuen, wenn du meine Geschichte veröffentlichen würdest. Die Daten meiner Puch sind: BJ.: 1959 mit orginalen Typenschein oder wie man den Fetzen nennen soll, KM 67.0000, 60ccm, Name: Hasi 🙂 ( damit sich meine Freundin ärgert)

Gruß

Martin Orgler aus Kirchbichl/Tirol